Institut für Integrierte Sozialökologie (IFIS)





Geschichte:

1990: Konzeption eines Instituts für Sozialökologie an der Humboldt-Universität zu Berlin durch Prof. Rudolf Bahro und einige ähnlich denkende Mitstreiter, mit dem Ziel, eine im Vergleich zur traditionellen Wissenschaft stärker interdisziplinäre und experimentell-praxisorientierte Forschung und Lehre zu drängenden sozialökologischen Fragestellungen zu entwickeln. (Institutskonzept siehe in Bahro, 1991: 341ff.). Bereits die anfängliche Arbeit des Instituts fand sehr starke Resonanz in breiten Kreisen von Studierenden und Öffentlichkeit, die wöchentlichen Montagsvorlesungen zur Sozialökologie im Audimax der HUB besuchten oft fast 1000 Hörer. Infolge seiner impliziten Infragestellung traditioneller Wissenschaft wurden diese 1990 durch den Berliner Senat an der Humboldt-Universität geförderten neuen Strukturen jedoch mit akademischen Mitteln nach und nach wieder eingeschränkt und Ende 1998 völlig eingestellt. Im Laufe der 90-iger Jahre entwickelten sich jedoch auch universitätsunabhängige Forschungsstrukturen im Sinne des ursprünglichen Institutskonzepts. Dabei entstand mit Unterstützung der sächsischen Landesregierung, insbesondere durch Prof. Kurt Biedenkopf, der in Sachsen angesiedelte gemeinnützige Verein zur Förderung sozial-ökologischer Kultur und dessen Praxisprojekt LebensGut Pommritz.

1993: Konzeption eines an den Zielen des Berliner Uniinstituts angelehnten, jedoch noch stärker praktisch-experimentell orientierten Forschungszentrums für ganzheitliche Ökologie im Rahmen des genannten Vereins und Praxisprojektes. Die DBU fördert den Aufbau einer entsprechenden Bibliothek. Das Zentrum konzentriert sich in den ersten Jahren primär auf die wissenschaftliche Begleitung des LebensGutes Pommritz, wirkt jedoch auch darüber hinaus, z.B. als Berater des Arbeitskreises nachhaltige Lebensstile beim Forum für Umwelt und Entwicklung.

1996-2000: Das Forschungszentrum übernimmt die konzeptionelle Entwicklung des LebensGuts zum "Modellprojekt einer sozial-ökologischen Landkultur". Dieses überzeugt die internationale Jury der Weltausstellung  EXPO 2000, es als eines ihrer weltweiten Projekte auszuwählen; mit der denkwürdigen Charakteristik: "Hier werde in vorbildlicher Weise die Zukunft des ländlichen Lebens im 21. Jahrhundert demonstriert."
Die gelungene Positionierung zur Weltausstellung motiviert den Freistaat Sachsen dazu, dem Verein zum Zweck seiner sozial-ökologischen Praxisforschung grosse Teile des historischen Forschungsgutes Pommritz (bei seiner Gründung um 1850 vermutlich das weltweit erste Institut mit ökologischen Aufgaben) zu übereignen.

1999/2000: Erfolgreiche Verteidigung einer Habilitation für Sozialökologie mit internationaler Begutachtung an der HU Berlin durch den Leiter des Pommritzer Forschungszentrums Dr. Maik Hosang, zum Thema: "Der integrale Mensch – Transdisziplinäre Begriffe für eine nachhaltige Entwicklung". Damit zugleich weitgehende Beendigung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit an der Humboldt-Universität Berlin und stärkere wissenschaftliche Vernetzung mit für diese Themen engagierten Wissenschaftlern an anderen Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Intensivere Kontakte werden aufgebaut zum Center for scientific research im UNESCO-Projekt "Zukunftstadt Auroville" in Südindien, zum Integral Institut in den USA, zum Institut für Ökologische Raumentwicklung in Dresden, zum Zentrum für Umweltsystemforschung der Uni Kassel, zum Internationalen Hochschulinstitut Zittau.
Das Forschungszentrum beim Verein zur Förderung einer sozial-ökologischen Kultur beginnt sich stärker auch auf über das Projekt LebensGut hinausgehende Zukunftsthemen zu fokussieren und formiert sich neu zum BAHRO Institut für integrierte Sozialökologie (IFIS).

2000-2004: In Zusammenarbeit mit dem Kassler Zentrum für Umweltsystemforschung u.a. Durchführung eines Forschungsprojektes zur Umweltrelevanz von gemeinschaftlichen Wirtschafts- und Lebensweisen im BMBF Förderschwerpunkt "Nachhaltige Wirtschaften: Möglichkeiten und Grenzen von neuen Nutzungsstrategien".

2002-2005: In Zusammenarbeit mit dem IHI Zittau, dem IÖR Dresden u.a. Konzeption einer Nachwuchsforschergruppe im BMBF-Förderschwerpunkt für Sozial-ökologische Forschung:
Sozial-ökologische Innovationen als Fokus regionaler Perspektiven am praktischen Beispiel der Oberlausitz (=> pdf-Download)
Konträre Gutachten und starke internationale Unterstützung führten zu einer Beschränkung des ursprünglich stark praxisorientierten Projektes auf seinen theoretischen Kern. Dabei gelingt die Entdeckung und Begründung von trichotomischen Grundstrukturen einer Sozial-ökologischen Theorie (siehe dazu Hosang et.al., ökom-verlag 2005; bzw. in Kurzform den Abschlussbericht zu Aufgaben und Problemen Sozial-ökologischer Theorien; Abschlussbericht  => pdf-Download )

2006-2008: Entwicklung von weiteren transdisziplinären Forschungsprojekten auf den Gebieten nachhaltiger Regionalentwicklung, integralen Managements, nachhaltiger Lebensstile, geistig-emotionaler Grundlagen nachhaltiger Transformation und ganzheitlicher Gesundheit sowie Oekowellnes. Dazu verstärkte Kooperation u.a. mit dem Unabhängigen Institut für Umweltforschung Berlin (UFU), der Hochschule Zittau/Görlitz und der Universität Bayreuth; siehe u.a.: http://www.uni-bayreuth.de/cheesefondue-workshops/

2009-2012: Forschungsprojekt zu Akteursnetzwerken für demografische Perspektiven strukturschwacher Regionen, in Kooperation mit der Hochschule Zittau/Görlitz (siehe www.zukunft-oberlausitz.jimdo.com); Zusammenarbeit mit der "Sinn-Stiftung" und dafür Aufbau der Initiative "Neue Lern- und Beziehungskultur in Kommunen und Regionen"; Entwicklung der Konzeption für eine "Region des Glücks".


 

Institutstleitung:
Dr. phil. sozök. habil. Maik Hosang

 IFIS,  LebensGut Pommritz, D-02627 Hochkirch
Tel.: 035939-83087, www.lebensgut.de,

Email: maik@homo-integralis.de bzw. ifis@gmx.net









Ausgewählte Veröffentlichungen des IFIS
 
 

Monografien und Bücher in Mitherausgeber und -autorenschaft:


 

Beiträge in Büchern und Zeitschriften: