Institut Homo Integralis
Workshop zum Thema:
Intensität und integrales Bewusstsein
am 23. September 2012 im LebensGut Pommritz
Bild:
HP Jansen
„Die Grundkraft,
das Thema der neuen Mutation, muss bewusst werden. (...) Eine Kraft,
eine Intensität lässt sich durch das bloße Denken
deshalb nicht bewusst machen, weil das Denken nur das räumliche
Nacheinander kennt. Aber die neue Kraft des Geistes, um die es sich
hier handelt, ist achronisch..
(...) Wenn wir uns nicht entschließen, das Ent-setzende zu
wagen, die Systeme mit ihren kategorialen Fixierungen als
unausreichend zu bezeichnen, werden wir uns der neuen
Weltwirklichkeit nicht nähern können. (...) Dies zeigt
deutlich, dass Zeitqualitäten, die heute zur Bewusstwerdung
drängen, durch bloße kategoriale Systeme nicht ausdrückbar
sind. Und solange sie nicht ausdrückbar sind, können sie
auch nicht wirkend bewusst werden. Mit anderen Worten: wir sind
gezwungen, eine neue Aussageform zu finden.“
(Jean Gebser: Ursprung und Gegenwart, Band II, 2. Die neue
Mutation; 2.3. Die neue Aussageform)
„Wer weiß, wann das neue
Dispositiv mit seinen unbekannten, durchsichtigen Organen die
Oberfläche unseres und des sozialen Körpers hinwegfegt und
sie von jeglicher Interessenpolitik und der Sorge zu sparen,
auszugeben und zu rechnen befreien wird? Seine Transformation kann
nur von einer noch flüssigeren Verflüssigung, von noch mehr
clinamen und noch weniger Geradenfall, von noch mehr Tanz und noch
weniger Frömmigkeit kommen. Wir brauchen noch unvorhersehbarere,
noch stärkere Intensitätswechsel. Es ist notwendig, dass
sich die Höhen und Tiefen der Wunschproduktion „im
sozialen Leben“ einschreiben können, ohne Ziel, ohne
Rechtfertigung, ohne Ursprung, wie in den starken Zeiten des
„affektiven“ oder „kreativen“ Lebens; es ist
notwendig, dass der paranoische Maschinenbetrieb, die Technologie und
die Bürokratie des Kapitals aufhören, weiterhin Vorurteile
und schlechtes Gewissen von Rollenidentitäten (stets mit sich
selbst gleich, stets deprimiert) zu produzieren.“
(Jean-Francois Lyotard im Buch „Intensitäten“)
Das höhere energetische Niveau
und die Intensitätssteigerung im Sinn einer verdichteten
Zeitqualität sind ein wesentliches Moment eines authentischen
integralen Bewusstseins. In der Physik bezeichnet die Intensität
das Maß an Energie pro Zeiteinheit an einem bestimmten Ort
(Raum, Fläche). Wie lässt sich die Energiegröße
in unserem Bewusstsein und die Intensität unserer Welterfahrung
steigern und was wären „neue Aussageformen“ (Gebser)
darüber?
Wie kommen neue Werte, die keine abstrakten
Begriffe, sondern kulturelle „Energieüberträger
höchster Intensität“ (F. Lyotard) sind, in die Welt?
Könnte die „Intensität des Lebens“ selbst ein
solcher zentraler Wert sein, da dieser Begriff sowohl die äußere
Vielfalt als auch die innere Qualität und Entwicklung des Lebens
integriert? Falls ja: Wie können wir diesen Wert als
"kulturellen Energieüberträger" entwickeln und
inszenieren? Dabei wollen wir ein besonderes Augenmerk auf den TANZ
legen. So schreibt z.B. Erich Kleinschmidt in seinem Buch „Die
Entdeckung der Intensität“: „Die Denkfigur des
Tanzes artikuliert sowohl das allgemein bewegende wie dann auch das
modulative Moment, das Intensität(en) auszeichnet.“
Programm für den 23.09.2012:
16
Uhr: Impulsvorträge:
Maik Hosang: Intensitäten – als neue Dimension gesellschaftlicher Entwicklung nach Vorarbeiten von J.F. Lyotard
Andreas Mascha: FlowDance: Kinetische Poesie als neue Aussageform
19
- 21 Uhr: Abendessen: Cheesefondue
21
Uhr: VideoDance Screening:
OrionDance –
Autopoietic Play – Fire-Dance Offering – COSMOSIS
(von
Andreas Mascha / Enlightainment Arts)
* * *
Teilnahmebeitrag inklusive 3 Mahlzeiten: 25-50 € (nach Vermögen)
Anmeldung bitte bis 1. September an: ifis@gmx.net
Übernachtung im Gästezimmer des LebensGuts oder im eigenen Zelt (Kostenliste für Übernachtung siehe unter www.LebensGut.de )
Buchung dafür bitte auch bis zum 1. September
Weitere Infos zum Veranstaltungsort siehe unter www.LebensGut.de